Kufenspaß - Lohnenswerte Rodelziele für die ganze Familie


Foto: Stefan Herbke
Noch sind die Wege weiß in den Bergen und die Rodelbahnen bestens in Schuss. Wer Lust auf eine ausgiebige Schlittenpartie hat, sollte die weiße Pracht jetzt noch nutzen. Rodeln ist nach wie vor extrem beliebt und eine lustige Alternative für alle, die es nicht auf die Brettl zieht. Doch wohin zum Rodeln? Einer der sich richtig gut mit Rodelbahnen auskennt, ist Stefan Herbke. Der Journalist und Buchautor eines Rodelführers hat beim ADAC-Test „Rodelbahnen“ mitgearbeitet, das unter der Leitung des Kompetenzzentrums Sport Gesundheit Technologie (www.sport-gesundheit-technologie.de) zahlreiche Rodelbahnen bezüglich Service und Sicherheit unter die Lupe genommen. Hier seine fünf Tipps für empfehlenswerte Rodelbahnen in Bayern.

Berchtesgaden: Hirscheckblitz
Der Tote Mann ist ein Paradeaussichtsberg inmitten des Berchtesgadener Talkessels. Im letzten Winter wurde mit dem Hirscheckblitz eine neue Naturrodelbahn eingeweiht. Der Start befindet sich gleich neben der Bergstation der Sesselbahn und ist mit dem großen, hölzernen „Eingangstor“ nicht zu übersehen. Bei der Trassenführung hat Rodellegende Georg Hackl mitgewirkt. Auf dem kurvenreichen, knapp zweieinhalb Kilometer langen Hirscheckblitz kommt garantiert keine Langeweile auf: Das Gefälle wechselt ständig zwischen 14 und 22 Prozent, die Kehren sind bestens abgesichert, der Auslauf groß genug und das Ziel befindet sich in unmittelbarer Nähe der Hirscheck-Sesselbahn. www.hochschwarzeck.info

Oberaudorf: Hocheck

Obwohl Oberaudorf im Inntal auf lediglich 482 Meter Höhe liegt, hat der kleine Wintersportort sein traditionsreiches Skigebiet Hocheck in den letzten Jahren kräftig modernisiert. Hauptanziehungspunkt ist die beschneite und beleuchtete Rodelbahn. Start ist der aussichtsreiche Berggasthof Hocheck neben der Bergstation der Sesselbahn, wobei man von der Bergstation zum Start der Rodelbahn ein paar Meter aufsteigen muss. Die drei Kilometer lange Naturrodelbahn mit ihren 18 Kurven ist überaus kurzweilig, allerdings erfordert sie volle Aufmerksamkeit. Alle Gefahrenstellen sind bestens abgesichert, so dass auch die letzten Kehren kurz vor dem flachen Auslauf kein Problem darstellen. www.hocheck.com

Bad Tölz: Blomberg

Am Blomberg hat Rodeln Tradition. Auf der bereits im Jahr 1906 angelegten Winterrodelbahn wurden bis zum Zweiten Weltkrieg zahlreiche Rodelmeisterschaften ausgetragen. Damals musste man noch zu Fuß auf den Berge gehen, heute schwebt man gemütlich mit einer Doppelsesselbahn an den Start der fast sechs Kilometer langen Strecke. Gleich zum Auftakt sorgt ein kurzer Steilhang für erste Spannung, ehe es flach zum eigentlichen Start geht – ab hier sind die Rodler unter sich. Brünnerl, Tölzer, Stallauer und Ziel-Kurve heißen einige der Schlüsselstellen, die allerdings bei gutem Schnee keine großen Probleme bereiten. Zudem wird rechtzeitig gewarnt, so dass man sein Tempo drosseln kann. Infos: www.blombergbahn.de

Reit im Winkl: Hindenburghütte
Die Winklmoosalm ist das Aushängeschild von Reit im Winkl mit entsprechendem Andrang, die Hemmersuppenalm das malerische Pendant: ein Winterparadies mit Winteridylle pur und der Hindenburghütte als gemütliche Einkehr. Ein Höhepunkt ist die Rodelstrecke über die Gschwendalm nach Blindau. Ohne Flachstücke saust man nach dem Start bei der Hindenburghütte auf den langen Geraden talwärts, nur beim steilen Auftakt und bei der Gschwendalm bremsen scharfe Kurven den Vorwärtsdrang. Die Rodelbahn mit ihrem steilen Finale wird ab Mittag freigegeben und kann etwa stündlich befahren werden. Dazwischen wird die Straße immer wieder gesperrt, damit die Kleinbusse neue Rodelfreunde gefahrlos nach oben transportieren können. www.hindenburghuette.de

Mittenwald: Kranzberg
Entlang der nostalgischen Einersesselbahn auf den nordseitigen Hängen des Kranzberg verläuft eine familienfreundliche Rodelbahn. Die gut präparierte Naturrodelbahn ist für Fußgänger gesperrt, 1,5 Kilometer lang und leicht zu bewältigen. Gleich an der Talstation gibt es einen Schlittenverleih. Für den Aufstieg kann man entweder die Bahn oder einen extra Winterweg benutzen. www.mittenwald.de


Foto: Stefan Herbke
Die 10 sichersten Naturrodelbahnen für Schlittenfans
Der ADAC hat in den letzten beiden Wintern Rodelbahnen in den Alpen und in Deutschland in punkto Sicherheit und Service geprüft. Diese zehn Naturrodelbahnen haben besonders gut abgeschnitten:
Ramsau: Hirscheckblitz (ADAC-Urteil: sehr gut)
Oberaudorf: Hocheck (ADAC-Urteil: sehr gut)
Bad Hindelang: Imberger Horn (ADAC-Urteil: sehr gut)
Sterzing: Rosskopf (ADAC-Urteil: sehr gut)
Reit im Winkl: Hindenburghütte (ADAC-Urteil: gut)
Bad Tölz: Blomberg (ADAC-Urteil: gut)
Mittenwald: Kranzberg (ADAC-Urteil: gut)
Bayerisch Eisenstein: Arber (ADAC-Urteil: gut)
Bodenmais: Silberbergbahn (ADAC-Urteil: gut)
Hainzenberg: Gerlosstein (ADAC-Urteil: gut)


Buch-Tipp
Rodeln – Die 50 schönsten Strecken Deutschlands
Insgesamt 50 Rodelbahnen in Deutschland beschreibt Stefan Herbke in seinem neuen Führer „Rodeln – Die 50 schönsten Strecken Deutschlands“. Wichtige Informationen zu Anfahrt, Länge, Anforderungen und Einkehrmöglichkeiten sowie eine Übersichtskarte ergänzen jede Tourenbeschreibung. Dazu gibt es die Ergebnisse des ADAC-Rodelbahntests, bei dem viele Bahnen in Bezug auf die Sicherheit, den Service und der angeschlossenen Infrastruktur eingehend unter die Lupe genommen wurden. Zu bestellen unter www.bergbild.info, Preis: 12,95 € 


Der Artikel ist auch auf der TZ Draußen-Seite erschienen: pdf zum Download