Auf Tour: Philosophen, Kaiserschmarrn und wüste Ritter

Ein regnerischer Sonntag. Faul abhängen? Nein, dann doch lieber hinaus - zu bekannten Zielen, aber auf relativ unbekannten Wegen. Der legendär gute Kaiserschmarrn im Berggasthof Hohen Asten (1104 m, Deutschlands höchstgelegener Bauernhof) lockt und wir nähern uns ihm diesmal über den Philosophenweg in Fischbach am Inn, ein wunderschöner, romantischer Steig, wo die Wasserfälle derzeit dank der vielen Regenfälle nur so heruntertosen. 

Nach rund einer Stunde Aufstieg kommen wir oben an einer Wiese beim Bauern am Berg unterhalb des Petersbergs heraus. Wir folgen ein kurzes Stück der Normalroute, biegen aber gleich wieder rechts auf einen kleinen Pfad ab, der anfangs ziemlich zugewachsen ist, sich dann aber in einen zwar nassen, aber schönen Waldsteig verwandelt und hinauf zur Hohen Asten führt. Knödelduo, Kaiserschmarrn, Zwetgschendatschi mit Sahne - dort gibt es für jeden das, was er so braucht nach den paar Höhenmetern  am Sonntagmittag.

 






Der Abstieg führt uns zuerst über die Normalroute bis unterhalb der Petersbergabzweigung. Dann geht ein Weg links ab in Richtung Wagner am Berg. Bei Theo bricht heimatkundliche Entdeckungslust aus und er führt uns über schmale Waldpfade zuerst zur ziemlich versteckten, aber doch imposanten Rachelschlucht, dann weiter hinauf zur sagenumwobenen Rachelburg: 

"Eine mächtige Burg stand in grauer Vorzeit uneinnehmbar auf den senkrecht abfallenden Felsschroffen der Rachelwand, die im Sonnenlicht fast weiß aus den dunklen Bergwäldern hinter Flintsbach herausleuchteten. Von einer Seite nur führte ein schmaler, holperiger Weg zur Zugbrücke hinauf und zum schweren Eichentor in den dicken Burgmauern. Die Ritter, die dereinst dort oben hausten, führten ein wüstes Leben, betranken sich gar fürchterlich und grölten, daß man es in den Häusern der Bauern in Flintsbach nächtelang hörte. Sie vollbrachten Untaten, die jeden Christenmenschen mit Abscheu erfüllen mußten, wenn sie durch ihre rauhen Kehlen Kanne um Kanne Wein hatten rinnen lassen. Es erschien den Flintsbachern deshalb nur als eine gerechte Strafe Gottes, als die Burg in einer schwülen Nacht in Flammen aufging und die einstürzenden Mauern manchen der wüsten Gesellen erschlugen. Das aber war noch nicht genug der Rache, denn die Geister der Frevler mußten nun nächtens ruhelos um die Ruine spuken.... (Link zum ganzen Text aus "Inntaler Sagen")


Bevor uns die ruhelosen Geister dann doch noch erreichen, gehen wir lieber wieder ins Tal, zuerst den Waldpfad entlang, dann den normalen Weg vorbei an Burg Falkenstein zurück zum Parkplatz. Petra Rapp

Tourdaten: 
Distanz: 9,7 Kilometer
Reine Gesamtgehzeit: 2.45 Minuten
Höhenmeter: ca.860 hm