Auf Tour - Predigtstuhl über Waxriessteig, Hochschlegel, Berchtesgadener Alpen

Ein unverhofft freier Tag zu Dritt, strahlender Sonnenschein bei uns im Inntal: Zeit für ein paar spontane Höhenmeter. Für mich am besten dort, wo sich die anderen beiden weiter austoben können und ich mir und meinem lädierten Körper die strapaziösen Höhenmeter bergab dann sparen kann. Und es sollte wenn möglich alpines Neuland für uns sein. Die Wahl fiel auf einen Gipfel, der beim Vorbeifahren auf der A8 schon immer gelockt, aber bisher noch nie von uns bestiegen wurde: der Predigtstuhl (1613 m) in den Berchtesgadener Alpen. Verlockend auch deshalb, weil er ja im Winter auch ein schöner Skitourenberg sein soll. Eine Besichtigung im Sommer kann deshalb schon mal nicht schaden und das so imposant am Abgrund stehende, geschichtsträchtige Predigtstuhlhaus soll neu renoviert auch einen Besuch wert sein.


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Kurze Recherche, ein Anruf bei Freunden in Bad Reichenhall und die Tour hinauf via Waxriessteig steht. Knapp 1200 Höhenmeter - wunderschön über einen fast durchgehend steilen, mit vielen Holztreppen versicherten und wenig begangenen Waldsteig mit sehr schönem Ausblick - wenn das Wetter mitspielt. Im Gegensatz zum Inntal hat es das Hoch leider hier in Bad Reichenhall heute noch nicht geschafft, die zum Teil dichte Wolkendecke zu vertreiben. Aber gut, dafür sind die Temperaturen beim doch ziemlich fordernden, weil wie immer nicht langsamen Anstieg mit den beiden, ideal. Den ganzen idyllischen Weg hinauf begegnen wir nur einem Pärchen und ein paar Kühen, ansonsten Natur pur und wahrlich richtig schön. Oben allerdings, als wir zur Gipfelstation der Predigtstuhlbahn kommen, strömen die Touristen heraus und machen sich auf den gut angelegten Gipfelrundweg. Ein uns von unserem Hausberg Wendelstein sehr vertrautes Bild. 



Wir verpassen irgendwie die Abzweigung zum eigentlichen, alten Gipfelkreuz, gehen wieder einige Höhenmeter bergab und landen auf der Abzweigung zur gemütlichen Almhütte Schlegelmulde. Ich merke schon, dass ich noch keine Chance auf ein Tourenende habe und lass' mich noch auf die Besteigung des gegenüberliegenden Hochschlegels (1688m, links) ein. Die Männer liebäugeln auch noch mit dem nahe liegenden Karkopf (1738m), aber die aufziehende Wolkendecke und die Aussicht auf die uns angepriesenen kulinarischen Genüsse in außergewöhnlichem Ambiente im Predigtstuhlhaus sind dann doch überzeugender. Der Weg zurück führt kurz hinter der Almhütte hinauf zur Aussichtsplattform, wo auf einer Anhöhe das erste, schlicht-hölzerne Gipfelkreuz wartet, dann weiter zum alten Gipfelkreuz des Predigtstuhls hinunter zur Bergstation (1584m).


Die Erwartungen werden voll erfüllt: ein wirklich faszinierendes, schönes Ambiente, liebevoll und mit Geschmack renoviert - nostalgisches Flair und ausgezeichnete Küche! Ein Ort, an dem sich sicherlich außergewöhnliche Feste feiern lassen und der auch ein tolle Filmkulisse abgibt. Valentin zwickt das Knie und er begleitet mich auf der Fahrt hinunter in der Predigtstuhlbahn, der ältesten, im Original erhaltenen Großkabinenseilbahn der Welt. Ja, schon auch ein echtes Erlebnis, mit der eine schöner Tag an einem Berg endet, der mit dem Slogan "Premium Entschleunigungsberg" für sich wirbt. Passt! Petra Rapp






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